2008

 Konzert im Advent

„Ding Dong ...“ für uns haben die Glocken nie schöner geklungen als an diesem Freitag, 12. Dezember bei unserer  2. Veranstaltung der Konzertreihe „Konzert im Advent. Mit dieser wunderschönen Version „Süßer die Glocken nie klingen“ haben wir unseren Glocken auf dem Kirchtürmchen ganz schön paroli geboten, wenigstens für diesen einen Abend.

Es ist schon ein wunderbares Gefühl, man betritt die Kirche und sie ist vollbesetzt. Eine wohlige Wärme empfängt den Eintretenden nach der klirrenden Kälte, dem klaren, sternenübersäten Himmel, die mit dicken Kissen frisch gefallenen Schnees bedeckten Dächer und Bäume. Wie heißt es doch in dem Gedicht von Th. Storm Knecht Ruprecht: „Allüberall auf den Tannenspitzen sah ich goldene Lichtlein blitzen.....“  solche Momente sind schon etwas wunderbar Wertvolles, Geheimnisvolles.

Mit dem Gregorianischen Choral „In Adventu Domini „ aus dem 11. Jahrhundert von Guillaume Dufay begann unser Konzert , sicherlich nicht einfach zu singen für unsere Tenöre und Bässe. Der gregorianische Gesang war im 11. Jahrhundert ein einstimmiger meditativer, spiritueller Gesang. Es sind Gebete der Zisterziensermönche in lateinischer Sprache. Später im 15. Jahrhundert  entwickelten sich diese Choräle zur Mehrstimmigkeit, das wurde uns von Judith Erb-Calaminus, Veronika Klein an der Violine und Herbert Klein an der Altflöte wunderbar dargestellt.

Der gregorianische Choral ist benannt nach Papst Gregor. Dieser hat sie nicht komponiert, sondern nur gesammelt und geordnet. Für uns war sicher auch hochinteressant, dass 1087 n.Chr. “Lato Lapide“ - was übersetzt  „Breiter Stein“ bedeutet, zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde. Zwischen 1350 und 1450 gehörte Breitenstein und Weil zum Kloster Bebenhausen, also könnten in der Georgskirche Breitenstein damals schon Gesänge dieser Art stattgefunden haben.

 Weitere Konzert-Titel und Interpreten:

"Nun komm, der Heiden Heiland" - dieses berühmte Adventslied entstand zweihundert Jahre später unter Martin  Luther.

"Zündet die Lichter der Freude an" - von Dieter Frommlet.

"Singet dem Herrn" - Kantate für Sopran Judith Erb-Calaminus, Violine Veronika Klein, Altflöte Herber Klein und Orgel Stefanie Schmid.

"O, lieber Hauswirt mein" - Herbergslied aus Bayern und "Gott grüaß di, mei Büaberl" - für 2 Singstimmen mit Kontrabass. Der spontane, begeistere Applaus gehörte in erster Linie unserem sehr jungen Kontrabassist Sebastian Klein. Sechs ganze Lenze alt, an einem riesigen Instrument, das ihn im Moment noch um viele Zentimeter überragt.

In jedem Winkel der Erde wird Weihnachten gefeiert und so kommt aus Hindelang das wunderschöne Weihnachtslied "Wia isch’s Dörfle heut so friedlich". Dieses Lied gehört zu den Favoriten des Chores und passte an diesem Abend auch vortrefflich zum weihnachtlich verträumten Breitenstein.

"Vor langer Zeit in Bethlehem" - dieses Weihnachtslied kommt von den Bahamas, gesungen von Judith Erb-Calaminus und Chor.

Letztendlich aus Italien "Zu Bethlehem" - vorgetragen von 4 Sopransolostimmen aus den eigenen Reihen, begleitet vom Chor.

Anschließend wie eingangs erwähnt eines der schönsten Lieder, die wir je einstudiert haben  „Süßer die Glocken nie klingen“, eine Bearbeitung von Dieter Frommlet.

"Drei Könige" wandern für Sopran und Orgel von Peter Cornelius um 1824-1874.

In süßem Jubel oder "In dulci jubilo" - von Michael Praetorius (1571-1621) für Chor und Orgel .

"Fröhlich soll mein Herze springen" - von Johann Crüger (1598-1662), Text Paul Gerhardt, in einer sehr schönen gesanglichen Versaufteilung abwechselnd Chor, Frau Erb-Calaminus und Gemeinde mit instrumentaler Begleitung.

Zum Schluss "Machet die Tore weit" - von Johann Heinrich Lützel (1823-1899).

Die nächste Veranstaltung  „Konzert im Advent“ wird voraussichtlich im Dezember 2010 stattfinden.